Klasse Ausflug ins Grüne zum Absersiel in der Wesermarsch. Der Deich, blökende Schafe, Reet gedeckte Häuser, ein Naturhafen, im dem das historische Dielenschiff „Hanni“ auf Ausflugsgäste wartet – es ist einfach schön an der Unterweser – auch wenn am Horizont noch das alte AKW Esenshamm an die Fehler vergangener Regierungen erinnert. Wir sind im Rahmen meiner Sommertour deswegen dort unterwegs gewesen, weil uns DER Wildhummelfachmann (Entomologe) schlechthin, Rolf Witt, im Vorfeld erzählt hat, dass exakt dort seltene Sand- und Mooshummeln zu finden seien.
Also haben wir eine Exkursion angeboten und sind mit mehr als 20 Leutchen ins Weltnaturerbe Wattenmeer aufgebrochen. Ausgerüstet mit Kescher bin auch ich fündig geworden und habe neben den häufigsten Arten wie der Steinhummel oder der Ackerhummel auch eine Sandhummel gefangen und mit Rolfs Hilfe dann auch bestimmt – und natürlich sofort wieder freigelassen. Übrigens: Die Hummelweibchen stechen, die Hummelmännchen nicht.
Wir alle kennen sie und fast alle von uns mögen sie, die etwas pummeligen Blütenbesucher. Doch die Idylle ist trügerisch, denn die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden auch in privaten Gärten bedroht sie massiv. Die Umgestaltung von Agrarflächen in großflächige Monokulturen stellt sie vor nicht lösbare Schwierigkeiten, denn Wildhummeln sind auf eine extensive Bewirtschaftung (vollständiger Verzicht auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden) und naturnahe Saumbiotope und Ackerrandstreifen angewiesen. Der massive Anbau von sogenannten Energiepflanzen verschlimmert die Sache noch.
Umso schöner, dass es am Absersiel noch Flächen gibt, auf denen der Rotklee wachsen kann und auf denen es noch diese schönen Hummeln gibt.
Der NABU sucht übrigens noch nach geeigneten Flächen für Wildhummeln und nach Menschen, die sich zum Hummelfachmann/-frau ausbilden lassen möchten.
Schreibe einen Kommentar