Kaffeekapseln sind voll im Trend. Leider, denn für die Umwelt bedeuten sie eine enorme Ressourcen- und Energieverschwendung. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen gar nicht, dass sie auch noch unverhältnismäßig draufzahlen: Umgerechnet bis zu 80 Euro für ein Kilo Kaffeebohnen – das ist ein horrender Preis.
Dazu kommen noch Müllkosten: Laut Stiftung Warentest jährlich mehr als drei Milliarden Kaffeekapseln verbraucht. Bei einem Gewicht von 1,7 – 3 Gramm pro Kapsel türmt sich dadurch ein Müllberg auf von 5000 – 9000 Tonnen Aluminium und Plastik.
In Anhang V der Verordnung sind Kriterien für die Begriffsbestimmung „Verpackungen“ enthalten und es werden Beispiele für die Kriterien genannt. Hier beginnt die Verwirrung, denn es sind so genannte Getränkesystemkapseln, wie etwa Kaffeekapseln, sowohl als Verpackung und als Nicht-Verpackungen aufgeführt.
- Getränkesystemkapseln sind Verpackungen, wenn sie nach Gebrauch leer sind.
- Getränkesystemkapseln sind keine Verpackungen, wenn sie zusammen mit dem verwendeten Kaffeeprodukt entsorgt werden.
Das ist für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nachvollziehbar. Denn Kaffeekapseln in denen sich noch Kaffeereste befinden sind nach der Verpackungsverordnung eben keine Verpackung. Strenggenommen gehören diese eigentlich nicht in den gelben Sack eines Dualen Systems sondern in den normalen Hausmüll. Obwohl diese genauso recycelt werden könnten wie Kaffeekapseln, die als Verpackung anerkannt sind.
Zum einen ungelösten Problem kommt mit Teekapseln gleich ein Neues hinzu. So geht es nicht weiter– Bequemlichkeit kann nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen.
Was wollen wir Grüne?
Wenn die Unternehmen nicht schnellstmöglich eigene Konzepte zum Ressourcenschutz und zur Müllvermeidung vorlegen, ist der Gesetzgeber gefragt. Helfen könnten dann beispielsweise ein Pfandsystem oder eine Umweltabgabe auf die Kapseln. Wenn das nicht greift, muss man überlegen, über das neue Wertstoffgesetz eine Lösung zu finden.
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