Der Vorstand der Parlamentariergrupperuppe „Frei-fließende Flüsse“ hatte die Teilnehmer*innen und Teilnehmer des diesjährigen Youth River Action Camp zum 4. Jugendflussparlament in den Bundestag eingeladen. An dem Youth River Action Camp und dem Jugendflussparlament nahmen junge Menschen aus 18 Nationen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren teil. Im Rahmen des Flussparlaments haben sie ihre kreativen Aktionen und Projekte zum Schutz unserer Gewässer vorgestellt.
Das erste Panel hatte die Überarbeitung und das kritische Hinterfragen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und Badegewässerrichtlinie zum Thema. Demgemäß widmete sich der erste Vortrag der Surfrider France dem Thema „Wasserqualität vom Fluss bis zur Küste: Was muss getan werden um die Wasserqualität von Flüssen und Küstengewässern besser zu kommunizieren?“.
Danach war eine Vertreterin von Good Planet Belgium mit dem Vortrag „Jugendflussparlament – Die Erfahrung mit Scheldt und mögliche Verbreitung in Europa“ an der Reihe. Den Abschluss des ersten Panels bildete der Vortrag der Save the Blue Heart Campaign mit dem Titel „Wilde Flüsse, Wasserkraft und Verantwortung für den Gewässerschutz in der EU“. Die Kampagne setzt sich für den Erhalt der letzten frei-fließenden Flüsse Europas ein und will mehrere Staudammprojekte zur Energiegewinnung in der Balkanregion verhindern. Hier ist auch unsere politische Verantwortung als deutsche Abgeordnete gefragt, wenn z.B. die staatliche Entwicklungsbank KfW solche fragwürdigen Projekte ko-finanziert.
Das darauf folgende Panel stand unter dem Titel „Das größere Bild: Naturschutz und Frieden in Zeiten von Kriegen und Migration“. Dem entsprechend stellten Vertreterinnen und Vertreter aus Israel, Palästina und Jordanien von EcoPeace Middle-East in dem Vortrag „Wasserschutz als Instrument für den Frieden in Zeiten der Krise und Migration – der ecopeace Ansatz“ ihr großartiges gemeinsames Projekt vor. Danach hatte ich noch die dankbare Aufgabe einen kurzen Vortrag zu „Wasser als Menschenrecht und Allgemeingut“ zu halten, in dem ich u.a. auf die durch TTIP und CETA drohenden Gefahren einer Kommerzialisierung des Wassers, Bedrohungen der Wasservorräte durch die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft und Probleme zunehmender Wasserknappheit durch Klimawandel und Staudammprojekte einging. Kriege und Klimaflucht finden auch hier ihre (Mit-)Ursachen.
In einer abschließenden Runde wurde sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie unter Berücksichtigung des Jugend-Wasser-Manifests 2015 Veränderungen für einen besseren Wasserschutz und eine bessere Einbeziehung der Jugend in diese Mehrgenerationen-Aufgabe erreicht werden können. Nach der anregenden Diskussion und einer inhaltlichen Zusammenfassung der Veranstaltung meinerseits wurde mir noch vonAnna Bugey von der Grünen Ligader Joint Water Cocktail überreicht, eine Flasche mit Wasser aus allen 18 Herkunftsländern der Teilnehmenden.
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