Verbraucherschutzministerium verschließt die Augen vor Qualitäts-Problemen von Elektrogeräten

Foto: Mondputzer / pixelio.de

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Geräte gehen immer schneller kaputt. Das empfinden nicht nur Nutzerinnen und Nutzer so, sondern dies belegt auch einer neue Studie aus dem Umweltbundesamt (UBA). Um Frust der NutzerInnen zu vermeiden, vor allem aber, um Ressourcen zu schonen, müssen Gegenmaßnahmen zu diesem Trend ergriffen werden.

Dieses forderten im Mai auch die Verbraucherminister der Bundesländer. Als Antwort auf unsere Frage, wie das Ministerium diesem Beschluss nachkommen wird, begründet der parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber die weiterhin zu verzeichnende Untätigkeit des Ministeriums. Es gebe „keine Belege“ für geplante Obsoleszenz.

Die nachweislich kürzere Lebensdauer vieler Elektrogeräte ignoriert er dabei. Bewusst eingeplant oder billigend bei der Produktion in Kauf genommen ist dabei nicht entscheidend, Gegenmaßnahmen sind notwendig. Die Qualität, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit von Geräten muss verbessert werden. Das Bundesverbraucherministerium prüft derzeit aber nicht einmal, was gegen den frühzeitigen Verschleiß unternommen werden kann – obwohl es von der letzten Verbraucherministerkonferenz genau dazu einstimmig aufgefordert wurde.

Das Verbraucherministerium lässt die Menschen mit dem Problem Obsoleszenz alleine, und will zunächst einmal eine aufwendige Studie des Umweltbundesamtes abwarten. Im Ergebnis heißt dieses: In dieser Wahlperiode werden keine Lösungen vorgelegt. Wir finden das fatal, denn die Auswirkungen – viel Ärger bei Verbraucherinnen und Verbrauchern durch frühe Geräteausfälle – gibt es bereits jetzt.

Ulrich Kelber ignoriert dabei die Erkenntnisse aus den letzten Jahren, z.B. im Grünen Gutachten aus dem Jahr 2013. Das Resultat dieser Verweigerung: Im neuen Elektrogesetz, das gerade im Bundesrat verabschiedet wurde, finden sich keine Maßnahmen gegen kürzere Lebensdauer von Elektrogeräten. Eine verpasste Chance für mehr Ressourcenschutz im Alltag.

 

Weitere Hintergründe:

Artikel im Tagesspiegel zur Antwort aus dem BMJV

 

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