Vier zivilgesellschaftliche Gruppen hatten mich zu einem Gespräch ins Oldenburger Land nach Kirchhatten eingeladen: Das ökumenische Zentrum Oldenburg (ÖZO), der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN), die Arbeitsloseninitiative Oldenburg (ALSO), der KOSTBAR Herausgeber transfer e.V. und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Bei Ernst Steenken von der ABL fuhren zwei Kremserwagen los und kutschierten 40 Gäste von seinem Hof aus durch eine Landschaft voller Mais. Zwischendurch immer wieder Putenmast und Schweinemast. So sieht es dort aus. Die Entwicklung der Pachtpreise für Ackerland macht es möglich. Einen Zwischenstopp gab es in Tweelbäke bei Familie Lüschen-Strudthoff, die sich zwei Melkroboter angeschafft haben und den Bestand an Milchkühen dadurch verdoppelt haben.
Nach dieser Exkursion kamen wir alle auf dem Hof von Ernst Steenken und seiner Familie zusammen und diskutierten, wie wir gemeinsam wieder zu einer umweltverträglichen Produktion von Lebensmitteln kommen können. Interessanterweise waren alle MdB- und MdL-Kolleg_innen eingeladen worden und ich war der einzige, der dieser Einladung gefolgt war. Komisch, dass wir GRÜNEN uns für Landwirtschaft stark machen und Verbraucherschutz und Lebensmittelproduktion und artgerechte Tierhaltung und dass alle diese Themen unterschreiben und wir dennoch die kleinste Oppositionspartei im Bund sind. Warum wählen die Menschen die GroKo und beklagen gleichzeitig die Umstände in den Ställen?
Für meinen Teil ist es wichtig, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu besprechen, wie unsere Lebensmittel hergestellt werden sollen und wie unsere Landschaft davon profitiert. Momentan verhalten wir uns gerade im Oldenburger Land so, als hätten wir zwei Erden. Dem ist aber nicht so und deshalb gilt es, einen anderen Weg einzuschlagen. Einen Weg, der Mensch, Natur und Tier miteinander versöhnt. Das hat mir gut gefallen, dass vier Gruppen gemeinsam nun schon das zweite Mal dazu eingeladen haben, sich weitere Facetten unseres täglichen Konsums mit seinen Konsequenzen vor Augen zu führen. Glückwunsch, weiter so – ich bin sehr gerne mit dabei!
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