Inklusion – Weiter Weg, endlich begonnen

Viel Gesprächsbedarf gab es jetzt bei unserem 2. Schulpolitischen Tischgespräch in Westerstede, zu dem ich die bildungspolitische Sprecherin unserer GRÜNEN Landtagsfraktion, die Sonderschulpädagogin Ina Korter aus Nordenham eingeladen hatte.

Elternvertreterinnen und Schulleiter der unterschiedlichsten Schulformen diskutierten mit Ina und uns GRÜNEN über die ersten Eindrücke des schulpolitischen Neustarts der rot-grünen Landesregierung, weiterhin bestehende Finanzierungsprobleme zum Beispiel für die durchgängige Beschäftigung der Aushilfslehrkräfte über die Ferienzeiten und insbesondere natürlich über die Umsetzung der Inklusion.

Schulpolitisches Tischgespräch

Mit Beginn des nächsten Schuljahres werden keine Kinder mit Lernhilfe-Förderbedarf oder mit Sprachförderbedarf mehr in eine entsprechende Förderschule eingeschult. Stattdessen werden sie in die Grundschulen eingeschult werden. Kinder mit Förderbedarf in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung können das auch, für sie gibt es aber weiterhin – je nach Elternwillen – auch die Möglichkeit, eine spezielle Förderschule zu besuchen. Dies hatte noch die „alte“ Landesregierung – viele Jahre nachdem die internationale Verpflichtung dazu entstand – so beschlossen.

Probleme sehen viele PraktikerInnen jetzt aber in der Umsetzung dieser Anforderung, weil die personelle Ausstattung der Schulen noch nicht für alle befriedigend organisiert erscheint. Auch gibt es noch Fragen, wie die Schule der Zukunft auf den Bedarf einiger Kinder an einer sehr engen Begleitung in kleinen Lerngruppen reagieren kann.

Ina Korter zeigte sich angesichts dieser Diskussion optimistisch, dass der jetzt begonnene Weg dennoch richtig sei und erfolgreich gestaltet werden wird. Auf der Basis des von ihr mit entwickelten Inklusionskonzeptes der rot-grünen Koalition (PDF, 217 KB) wird es personelle Unterstützung für die Schulen ebenso geben wie einen Umbau der bisherigen Förderschulen L zu interdisziplinären Förderzentren.

Strittige Fragen wird die Landespolitikerin dabei auch aus der Runde mit nach Hannover. Dazu gehört der Vorschlag, weitere pädagogische MitarbeiterInnen kommunal einzustellen, was die anwesenden KommunalpolitikerInnen mit der Begründung ablehnten, die personelle Ausstattung der Schulen mit pädagogischem Personal sei eindeutig Sache des Landes.
Positiv wurde dagegen die Idee aufgenommen, interdisziplinäre Teams nicht direkt an den Schulen anzusiedeln, sondern über regionale Zusammenschlüsse wie zum Beispiel die Westersteder KoWesch-Runde.

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