Antibiotika im Trinkwasser: Viel zu viele Tiere auf viel zu wenig Raum

Ich bin nicht überrascht über den Antibiotika-Nachweis im Grundwasser im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, denn im Raum Weser-Ems stehen etwa 90 Millionen Legehennen, Masthähnchen, Puten und Gänse auf genehmigten Stallflächen dicht an dicht. Die Landwirte sind gerade dazu verdammt, diesen Tieren Antibiotika zu verabreichen, damit nicht ein Tier alle anderen ansteckt. Und so ist es nur logisch, dass im Grundwasser diese Mengen an Antibiotika ankommen.

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hatte bei Untersuchungen des Grundwassers an vier von acht untersuchten Messstellen im Landkreis Cloppenburg erhöhte Werte des Tierarzneimittels festgestellt.

Den OOWV nehme ich gegen die sofort geäußerte Kritik des Kreislandvolks Cloppenburg in Schutz. Das Landvolk hat die Ergebnisse der Untersuchungen des Grundwassers durch den OOWV als „unzureichend“ und „unfachlich“ kritisiert. Diese Anschuldigungen des Landvolks bringen uns nicht weiter. Der OOWV erledigt seine gesetzlich auferlegte Pflicht. Woher soll denn sonst das Antibiotika Sulfadimidin kommen, wenn nicht aus der unmittelbaren Nähe dieser Massen von Tieren.

Ich schlage vor, so wie das auch unser GRÜNER Landwirtschaftsminister Christian Meyer fordert, die Quote des Tierbesatzes zu verringern, denn Deutschland verletzt wegen der EU-Nitratrichtlinie geltendes Recht und muss deshalb hohe Vertragsstrafen fürchten. Generell sorge ich mich um das Lebensmittel Wasser. Sauberes Trinkwasser muss für alle Menschen dauerhaft bezahlbar bleiben. Der OOWV muss seit vielen Jahren immer mehr Geld in die Hand nehmen, um das Wasser zu reinigen. Ich befürchte von daher rasant steigende Wasserpreise auf die Allgemeinheit zukommen.

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Ein Kommentar zu “Antibiotika im Trinkwasser: Viel zu viele Tiere auf viel zu wenig Raum
  1. Eckart Tardeck sagt:

    Aber das ist doch schon was. Der OOWV hat ja jedenfalls geprüft. Bei mir hatte ein Landwirt seine Gülle aus dem Transport-Behälter einfach auslaufen lassen. Ber Boden war also nicht gesprenkelt sondern die Gülle stand auf dem Boden. Bild an den Umweltminister. Von der Landwirtschaftskammer: „Die Gülle ist ordnungsgemäss untergepflügt.“ Bild an den OOWV. Antwort: „Wir werden prüfen.“ Anfrage nach einiger Zeit. „Keine stärkere Bodenbelastung festgestellt.“ Ich: „Aber ich hätte Ihnen doch die Stelle zeigen können!“ Antwort: „Wir haben mit den Bauern vereinbart, wo gemessen wird.“
    Ja, wenn das so ist…

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