Projekt „The Ocean Cleanup“ gegen Plastikmüll im Meer hat gute Erfolgschancen

Bo Eide/Snemann (Creative Commons))

Bo Eide/Snemann (Creative Commons)

Der 19-jährige Boyan Slat will mit neuen, von ihm entwickelten Filteranlagen Plastikmüll aus den Ozeanen herausholen. Sein Projekt „The Ocean Cleanup“ erhält viel Unterstützung von Experten und Bürgerinnen und Bürgern, die sich an dem Crowdfunding-Projekt finanzielle beteiligen.

Ich halte den Ansatz, die Meeresströmungen zu nutzen, um Plastikmüll aus den Meeren zu entfernen, für wegweisend. Neue Ansätze, um den Plastik aus den Meeren zu bekommen, müssen gefunden werden. Denn Plastikmüll im Meer verrottet erst nach ca. 500 Jahren, also nicht mehr während unserer Lebenszeit. Bereits jetzt schwimmen Plastikinseln so groß wie ganze Staaten in den Meeren – von der Strömung zusammengetrieben. Da muss etwas passieren.

Technische Lösungen sind für mich nur der letzte Rettungsanker. Erste Priorität muss sein, den Eintrag von noch mehr Plastik in die Meere zu verhindern, zum Beispiel durch eine deutliche Reduzierung von Plastiktüten im Alltag. Ich möchte die Dinge eigentlich anpacken, bevor sie schief gehen. Bei Plastikmüll in den Meeren ist das nicht gelungen. Deshalb sollten wir alles daran setzen, den Müll aus den Meeren wieder herauszuholen.“

Daher habe ich die Bundesregierung gefragt, wie sie Weiterlesen ›

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Ressourcenschonend in den Urlaub

Die AG Ems ist mehr als „nur“ mit dem Schiff nach Borkum und zurück. Die Emder Reederei fährt Helgoland an, vom niederländischen Eemshaven nach Borkum, dort betreibt sie die Borkumer Kleinbahn (die älteste deutsche Inselbahn) und zwei Hotels. Zur Firmengruppe gehört der Ostfriesische-Flug-Dienst, die Reederei Cassen-Eils, ein Service Dienstleister für die Offshorebranche und ein Hubschrauberunternehmen.

Besuch AG Ems: (v.l.n.r.) Frank Ohmer, Marcel Diekmann, Gudrun Herrmann, Claus Hirsch, Dr. Bernhard Brons, Peter Eesmann, ich

Besuch AG Ems: (v.l.n.r.) Frank Ohmer, Marcel Diekmann, Gudrun Herrmann, Claus Hirsch, Dr. Bernhard Brons, Peter Eesmann, ich

Als wenn diese unternehmerische Palette noch nicht breit genug wäre, zog Dr. Bernhard Brons, Inhaber und Vorstand der AG Ems, eine Innovation aus dem Ärmel, die ich als umweltpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion hoch spannend finde: Den Umbau und die Umrüstung des Fährschiffes MS „Ostfriesland“ auf flüssiges Erdgas (LNG) als Brennstoff. Diese Fähre ist dann das erste deutsche Schiff auf LNG-Basis. Brons erklärte mir, dass der CO²-Ausstoß um 20% sinke, Stick- und Schwefeloxide um 90% und Feinstaub erst gar nicht anfällt. Wenn ich an den sensiblen und auch durch den Tourismus in Anspruch genommenen Nationalpark Wattenmeer denke, ist diese Umweltbilanz richtig gut. Käme es zu einem Schiffsunfall, käme es auch nicht zu einer Ölkatastrophe. Das Weltnaturerbe wird durch die MS „Ostfriesland“ geschont und für die Passagiere entsteht auf dem Schiff durch den Umbau tatsächlich Barrierefreiheit. Das finde ich auch sehr bemerkenswert. Umgebaut wird die Fähre in Bremen und in Berne. Dass wir diese Fachleute in der Region für eine solche technische Innovation vorhalten empfinde ich als äußerst beruhigend. Die regionale Wertschöpfung funktioniert also auch in diesen Dimensionen.

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Watt bi uns Lütt

Strom, Erdgas, Wärme, Wasser, Energieberatung, Busflotte für den Stadtverkehr, ein Parkhaus und ein Flugplatz – das sind die Dienstleistungen in Schlagworten, die die Stadtwerke Emden anbieten. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Emden, Manfred Ackermann, hatte mich eingeladen, sein Unternehmen kennenzulernen, das die klassische Infrastruktur anbietet.

Besuch Stadtwerke Emden: (v.l.n.r.) Gudrun Herrmann, ich, Manfred Ackermann, Frank Ohmer

Besuch Stadtwerke Emden: (v.l.n.r.) Gudrun Herrmann, ich, Manfred Ackermann, Frank Ohmer

Dieses Stadtwerk ist bundesweit eines der ersten gewesen, das auf Windenergie gesetzt hat. Bis 2030 werden alle Bürger_innen Emdens und alle Unternehmen mit sauberem Strom versorgt werden. Momentan sind 36 MW installiert. So erfüllt sich die Maxime einer ökologischen, sozialen und finanziellen Nachhaltigkeit allein durch die Windenergie. Es ist schon paradox, wenn gegenüber von Emden im niederländischen Eemshaven RWE ein Kohlekraftwerk baut und Emden sich eines spart, in dem die Stadtwerke seine Kund_innen dazu motiviert mit Strom sparsam umzugehen.

Neben dem Wind sind die Stadtwerke gerade daran, eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie abzuwarten, um zu sehen, ob sie einen Stadtteil mit Wärme und Strom aus der Erde versorgen können. Das Tiefengeothermie-Projekt soll aus etwa 4.000m Tiefe 140° heißes Wasser fördern. Sollte die Studie das Ergebnis haben, dass sich das lohnt, dergestalt knapp 8.000 Haushalte zu versorgen, sparte diese Methode jährlich 10.000 Tonnen Kohlendioxid ein.

Herr Ackermann hat mich gebeten, für das ebenfalls pionierhafte Power-To-Gas-Projekt in Berlin nach finanziellen Rahmenbedingungen Ausschau zu halten. Im vergangenen Februar habe ich mir dieses einzigartige Projekt an der Hochschule in Emden erklären lassen. Kurz gesagt geht es darum, dass Windenergie in Gas umgewandelt und in einem Speicher aufbewahrt wird. Die geplante Versuchsanlage soll am Emder Klärwerk entstehen. Nur die Finanzierung ist nicht geklärt. Für dieses absolut sinnvolle Forschungsprojekt aus der Region setze ich mich natürlich sehr gerne ein. Gerade wenn uns die Regierung so sehr ausbremst, was die Energiewende angeht und dermaßen auf Kohle setzt, müssen wir uns umso mehr die Alternativen kümmern für die Zeit nach den fossilen Energieträgern.

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GRÜNE Amts- und Mandatsträger zu Besuch in Berlin

Vom 20. – 23. Juli hatte ich eine Gruppe GRÜNER Amts- und Mandatsträger aus meinem Betreuungsgebiet von Nordenham bis Bad Bentheim zu Gast in Berlin.

49 Bürger, Amts- und Mandatstäger der GRÜNEN und ich

49 Bürger, Amts- und Mandatstäger der GRÜNEN und ich (Bilderschau, bitte klicken!)

Die 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten ein strammes Besuchsprogramm. Sie kamen nicht nur zu mir in den Bundestag und auf dessen Dachterrasse, sondern auch ins Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ins Bundesministerium für Umwelt und Bauen (BMUB), die niedersächsische Landesvertretung und die GRÜNE Bundesgeschäftstelle (Parteizentrale).
Berlin ist an sich eine Reise wert, und so ergänzte eine Stadtrundfahrt, ein Besuch in der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße (ehem. Stasi-Zentrale) und ein Rundgang „Auf den Spuren jüdischen Lebens rund um den Hackeschen Markt“, die drei Tage voller Eindrücke und Informationen. Und das alles bei strahlendem Sommerwetter!

Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

In der nieders. Landesvertretung - stehend Michael Pelke

In der nieders. Landesvertretung – stehend Michael Pelke

Auf dem Weg in den Bundestag

Auf dem Weg in den Bundestag

Treffen mit dem MdB

Treffen mit dem MdB (C’est moi!)

So hoch!

So hoch!

Im Paul-Löbe-Haus

Im Paul-Löbe-Haus

Auf der Fraktionsebene

Auf der Fraktionsebene

Im Fraktionssaal der GRÜNEN

Im Fraktionssaal der GRÜNEN

Auf der Besuchertrebüne des Plenarsaal

Auf der Besuchertrebüne des Plenarsaal

Auf der Terrasse - Kuppel war leider geschlossen

Auf der Terrasse – Kuppel war leider geschlossen

Beim Mauerdenkmal in der Bernauer Staße

Beim Mauerdenkmal in der Bernauer Staße

Auf dem Weg in die GRÜNE Bundesgeschäftsstelle

Auf dem Weg in die GRÜNE Bundesgeschäftsstelle

Empfang durch Gesine Agena in der Bundesgeschäftsstelle

Empfang durch Gesine Agena in der Bundesgeschäftsstelle

v.l.n.r.: Renate Brand, Gesine Agena, Christel Ahlers

v.l.n.r.: Renate Brand, Gesine Agena, Christel Ahlers

In der ehem Stasi-Zentrale in der Normannenstraße

In der ehem Stasi-Zentrale in der Normannenstraße

Im Bundesministerium für Umwelt und Bauen

Im Bundesministerium für Umwelt und Bauen

Da geht's hleich hinauf!

Da geht’s hleich hinauf!

Auf dem Fernsehturm

Auf dem Fernsehturm

Was für eine Aussicht!

Was für eine Aussicht!

In den Hackischen Höfen

In den Hackischen Höfen

In den Hackischen Höfen, auf dem Weg ins Anne-Frank-Museum

In den Hackischen Höfen, auf dem Weg ins Anne-Frank-Museum

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„Plastiktüten verboten – Danke für dieses Thema“

„Dafür danke ich sehr herzlich, denn das bedeutet, dass Sie etwas Positives von Afrika lernen möchten“, sagte die Botschafterin Rwandas in Berlin, Christine Nkulikiyinka, bei ihrem Besuch in Oldenburg im Bio-Restaurant Seidenspinner. Wichtig war es der studierten Betriebswirtin auch noch zu sagen, dass Rwanda meistens auf die jüngste tragische Geschichte reduziert wird und auf Berggorillas. Das ist eindeutig zu kurz gefasst. In Rwandas Parlament sitzen weltweit die meisten Frauen – 64%! Das weiß nur kaum jemand. Und dann gibt es das erfolgreiche Plastiktütenverbot. Frau Nkulikiyinka ist jetzt nach Oldenburg zum ersten Mal überhaupt eingeladen worden, zu diesem wichtigen Thema, bei dem Rwanda Vorbild sein kann, zu referieren. Auch im öffentlichen Nahverkehr könnten wir an vielen Stellen von Rwanda lernen, aber das ist ein anderes Thema.

I.E. die rwandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka und ich

I.E. die rwandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka und ich – Bilderschau, bitte klicken!

Seit 2008 sind in Rwanda Einmal-Plastiktüten gesetzlich verboten. Wer dennoch welche herstellt und verkauft, wird zu einer Geldbuße oder gar Gefängnisstrafe verurteilt. Die Botschafterin berichtete, dass die meisten Menschen in Rwanda stolz darauf sind, dass ihr Land das sauberste Afrikas ist. Dies ist zunächst nicht aus Umweltschutzgründen so gekommen, sondern aus der Motivation heraus, nicht die gängigen Klischees von afrikanischer Unordnung und afrikanischem Chaos bedienen zu wollen und in einem sauberen Land zu leben. Und weil einige Menschen gemerkt haben, dass ihre Kühe Probleme bekommen, wenn sie die Plastiktüten, die noch vor 10 Jahren überall im Land herumflogen, fressen. Mittlerweile sind gerade die jüngeren Bewohner_innen damit aufgewachsen und kennen beim Einkauf nichts anderes als Stofftaschen oder Papiertüten. Aber auch der Klimaschutz hat die öffentliche Debatte erreicht. Die GRÜNEN sind als politische Partei zugelassen und Christine Nkulikiyinka hat es drastisch formuliert: „Wenn wir Bewohner_innen unser kleines Land nicht selber schützen, begehen wir Selbstmord.“ In den Schulen wird das Fach Umweltbildung unterrichtet und der Süd-Süd-Dialog mit anderen afrikanischen Ländern wird intensiv geführt.

Die EU hat ihre Mitgliedsländer mit dem Thema Müll alleine gelassen. Ich formuliere es mal salopp: Seht zu, dass ihr weniger Plastikmüll fabriziert, wie, ist schnuppe. Dabei ist das Thema Müll ja komplex ohne Ende. Unter der Gewinnmaxime hat es bei uns ja sonderbare Blüten getrieben, siehe z.B. das Altpapier in Oldenburg. 20 Jahre hat ein privater Anbieter mit dem Altpapier der Oldenburger_innen ordentlich Geld verdient und nach dem Auslaufen des Vertrages gibt es einen kräftigen Aufschrei, der allerorten zu vernehmen ist, wenn die Stadt dieses Geschäft zugunsten der Müllgebühren ihrer BewohnerInnen selber machen möchte. Es kann doch nicht richtig sein, dass die wirtschaftlichen Verluste, die beim Abfall zwangsläufig anfallen, von der Allgemeinheit bezahlt werden sollen, und die Gewinne von einigen wenigen privaten Unternehmen locker mitgenommen werden. Das geht gar nicht!

Wir GRÜNE stellen uns im Rahmen eines zukünftigen Wertstoffgesetzes eine Verpackungsabgabe mit ökologischer Komponente vor, in einer weiteren Entwicklung auch gerne eine umfassende Ressourcensteuer oder Ressourcenabgabe, denn die Vermeidung und stoffliche Verwertung von Abfall ist ein ganz wichtiger Schritt hin zu umweltverträglicheren Lebensstilen. Es geht dabei auch darum, schon in Design und Produktion unserer Güter möglichst rohstoffsparend zu arbeiten.

Was können wir von Rwanda lernen? Danke für dieses Vorbild, Plastiktüten einfach zu verbieten. Danke für den Mut, auch gegen starke Interessen schädliches Verhalten zu verbieten. Das gilt für den gedankenlosen Umgang mit Plastiktüten genauso wie z.B. für die klimaschädliche Kohleverstromung in Deutschland. In diesem Sinne bin sehr, sehr gerne Mitglied einer „Verbots-Partei“!

Kurzbericht in der NWZ

Fernsehbericht aus oeins

I.E. die rwandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka und ich

I.E. die rwandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka und ich

Das Publikum

Das Publikum

Das Publikum diskutiert eifrig mit

Das Publikum diskutiert eifrig mit

140714 Plastiktüten RW.Botschafterin05

Das Fernsehen war auch da

Das Fernsehen war auch da

Das Fernsehen war auch da

Das Fernsehen war auch da

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