CDU/CSU und SPD stimmen für Atomkraftsubventionen

Thommy Weiss  / pixelio.de

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Vor wenigen Tagen hat die scheidende EU-Kommission die milliardenschwere Subventionierung von Atomkraftwerken in Großbritannien gebilligt. Wir haben daraufhin am 16.10. einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der die schwarz-rote Bundesregierung auffordert, vor dem Europäischen Gerichtshof eine Klage – analog zur Nichtigkeitsklage Österreichs – einzureichen und sich damit klar gegen Atomkraft in Europa zu positionieren. Doch in der namentlichen Abstimmung im Bundestag haben die Abgeordneten der sogenannten großen Koalition gezeigt, wie ernst sie es mit dem Ausstieg aus der hochgefährlichen Atomkraft meinen. Sie stimmten gegen unseren Antrag und damit für die Subventionierung von Atomkraft und den Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C, welches nur etwa 600 km westlich der deutschen Grenze entstehen soll.

Die britische Regierung sichert den künftigen Betreibern von Hinkley Point einen fixen Strompreis über einen Zeitraum von 35 Jahren zu, der ein Dreifaches über dem derzeitigen Börsenstrompreis liegt. Damit erhält der französische Betreiberkonzern EDF eine garantierte Vergütung von umgerechnet über 11 ct/kWh. Windenergieanlagen an Land erhalten derzeit in Deutschland unter 8,66 ct/kWh und ein Großteil der Solaranlagen um die 10 ct/kWh und das für nur 20 und nicht 35 Jahre. Das zeigt: schon heute sind die Erneuerbaren Energien billiger. Weiterlesen ›

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Die Mär von der EEG-Umlage entlarvt

Erich Westendarp / pixelio.de

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Das durchsichtige Manöver der letzten Bundesregierung, kurz vor der Bundestagswahl die Energiewende regelrecht sturmreif zu schießen, indem die EEG-Umlage übermäßig erhöht wurde, um damit Ängste zu schüren und um Wähler_innenstimmen zu buhlen, ist heute endgültig entlarvt worden. Die Erneuerbaren Energien taugen nicht zum Buhmann der Energiepreise. Im Gegenteil, die Kostensenkung in der Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse trägt bereits heute zur Stabilisierung der Preise bei. Davon profitieren insbesondere die Großverbraucher, die beim Stromeinkauf von den niedrigen Börsenstrompreisen unmittelbar profitieren.

Die heute angekündigte leichte Senkung der EEG-Umlage 2015 wiederum ist die direkte Rückerstattung der in 2014 von allen Stromkunden, die nicht wie die Großindustrie von der Umlagezahlung befreit sind, zu viel eingezahlten Beträge – und nicht, wie mancher jetzt vielleicht meint, ein Ergebnis von Gabriels vermasselter EEG-Reform von diesem Sommer. Eine echte Entlastung der privaten und kleingewerblichen Stromkunden wäre dagegen möglich gewesen, wenn die große Koalition in der Reform nicht die Industrierabatte noch auf viele weitere Branchen ausgeweitet hätte.

Hier findet ihr die Positionen der grünen Bundestagsfraktion zum Thema Energie.

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FachoberschülerInnen besuchen den Bundestag

Am Mittwoch, den 15. Oktober waren 39 Schülerinnen und 3 Schüler der Fachoberschule Gestaltung Oldenburg (BTZG) auf meine Einladung hin zu Gast im Deutschen Bundestag. Der Besuch im Parlament fand im Rahmen einer einwöchigen Berlin-Reise der Jugendlichen statt und kam aufgrund einer Initiative ihrer begleitenden Lehrerinnen Margit Ostern und Ella Erlenbusch zustande.

Mit FachoberschülerInnen der FOS Gestaltung aus Oldenburg

Mit FachoberschülerInnen der FOS Gestaltung aus Oldenburg

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Kommunal statt Dual –Vorschläge für ein Grünes Wertstoffgesetz

Die jetzige Mülltrennung funktioniert nicht. Um die Tonnenvielfalt zu verstehen muss man viel zu viel beachten: Ist es eine Verpackung? Oder ein Produkt? Was gehört in den Gelben Sack, was in den Restmüll? Die Menschen trennen ihren Müll, aber erfahren nicht, was davon recycelt wurde, und was in die Verbrennung gegangen ist. So kann es nicht weitergehen. Die dualen Systeme, die sich um Verpackungen kümmern, und die Unterscheidung in Verpackungen und Produkt verursachen Kosten und Mühen, die man sich sparen kann.

Wir wollen, dass das System der Sammlung und Verwertung von Abfällen grundlegend geändert wird. In Zukunft sollen alle Wertstoffe gemeinsam gesammelt, und ihre Materialien weiter verwendet werden. Unser Ziel: die ökologischen Vorteile optimieren, die ökonomische Leitungsfähigkeit erhalten und die Transparenz erhöhen. Unsere Lösung sieht vor, dass die Kommunen die Organisationsverantwortung bekommen. Sie sind der Ansprechpartner für alle Fragen zur Müllsammlung und –verwertung. Finanzieren soll das Recycling der Wertstoffe im Abfall derjenige, der es auf den Markt bringt und daran verdient. Dafür braucht es eine staatliche zentrale Stelle, die deren Gebühren einsammelt – und nicht wie bisher undurchsichtige neun Duale Systeme.

Unser Vorschlag verlangt die Einhaltung hoher Öko-Anforderungen in der Abfallwirtschaft. Klare Zuständigkeiten helfen dabei, dass diese Standards dann auch tatsächlich eingehalten werden. Wir wollen festlegen, dass ein hoher Anteil der Wertstoffe aus dem Müll recycelt wird, orientiert immer am besten, was technisch möglich ist. Somit lohnt es sich, in neue Technologien und Recyclinganlagen zu investieren. Deutschland soll endlich wieder eine aktive Vorreiterrolle in Abfallpolitik und Ressourcenschutz spielen!

Die Verschwendung von Ressourcen muss verhindert werden. Dafür müssen wir die Wertstoffe im Müll recyceln, und sicherstellen, dass in der Zukunft ökologische Produkte entwickelt werden. Deswegen wollen wir eine Ressourcenabgabe, die den ungebremsten verschwenderischen Umgang mit Rohstoffen verhindert – sei es durch übergroße Verpackungen oder schlecht zu recycelnde Produkte. Unsere Ressourcenabgabe führt auch dazu, dass überflüssiger Abfall vermieden wird.

Um dieses zu erreichen, braucht es umgehend ein Wertstoffgesetz, das Ressourcenschutz und Transparenz sicherstellt, mit den Zuständigkeiten in einer Hand. Die Bundesregierung kündigt dieses bereits seit Jahren an, vorgelegt wurde bisher aber nichts. Unsere Vorschläge sollen die Diskussion weiterbringen, damit sich rasch etwas daran ändert.

Hier finden sie das Autorenpapier „Eckpunkte für ein Wertstoffgesetz – ökologisch, praktisch und transparent“ von Peter Meiwald MdB, Britta Haßelmann MdB und Franz Untersteller MdL, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zum download.

Hier geht es zur Anmeldung zur öffentlichen Veranstaltung „Grünes Wertstoffgesetz“ im Bundestag am 17. Oktober 2014, 14 – 17 Uhr

Pressespiegel

Frankfurter Rundschau zum Eckpunkte für ein Wertstoffgesetz
Berliner Zeitung zum Eckpunkte für ein Wertstoffgesetz
Zeitschrift EUWID zum Eckpunkte für ein Wertstoffgesetz

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TTIP-kritische Petition in öffentlicher Sitzung des Petitionsausschusses beraten

Im Petitionsausschuss, rechts neben mir Luise Amtsberg

Im Petitionsausschuss, rechts neben mir Luise Amtsberg, Ausschnitt aus dem Parlamentsfernsehen (Kleine Bilderschau – bitte klicken!)

Am Montag, dem 13. Oktober 2014 habe ich als Berichterstatter für die Grüne Bundestagsfraktion im Petitionsausschuss des Bundestages die Petition „Internationale Wirtschaftsbeziehungen – Kein Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen EU und USA“ (1-18-09-741-002191) beraten. Die Petition wurde im Januar 2014 von der Chiemgauer Studentin Elisabeth Pertl beim Bundestag eingereicht und erreichte innerhalb kurzer Zeit 68.332 Mitzeichnungen. Außerdem bildete diese Petition die sogenannte Leitakte für sage und schreibe 96 weitere Petitionen mit gleichem oder ähnlichem Inhalt.

Zeitlich passte die Beratung der Petition sehr gut zum vorausgegangenen „Europaweiten Aktionstag gegen TTIP und CETA“, der am Samstag, dem 11. Oktober mit vielen Ständen und Informationsveranstaltungen quer durch die Bundesrepublik stattfand (siehe unten auf dieser Seite), und in dessen Rahmen die UnterstützerInnenmarke von 500.000 Unterschriften für die selbstorganisierte BürgerInneninitiative geknackt wurde. Ein tolles Zwischenergebnis übrigens, und die Unterstützung steigt minütlich!

Im der Petitionsausschusssitzung ließ sich Elisabeth Pertl von Karl Bär, Wissenschaftler am Umweltinstitut München vertreten, der ebenfalls Anfang des Jahres von seinem Petitionsrecht Gebrauch gemacht, und eine ähnliche Eingabe an den Bundestag gerichtet hatte.
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