Was ist ein Hammelsprung?

Torsten Schubert und Wiete Eichhorn weisen den Weg zur Ausstellung

Torsten Schubert und Wiete Eichhorn weisen den Weg zur Ausstellung [Bilder der Klassen – bitte klicken!]

Das könnte eine total fiese Frage der Pisa-Polizei vom NDR-Jugendhörfunkprogramm N-Joy sein. Ist sie aber natürlich nicht, sondern eine Frage von vielen, die den Besucher_innen der Wanderausstellung des Bundestages gestellt wird. Ausgleichsmandat, Überhangmandat, wie funktioniert eine parlamentarische Demokratie und wie viele Abgeordnete sitzen in dieser Wahlperiode im Bundestag?

Vor allen Dingen Schüler_innen besuchen diese Ausstellung diese Woche (noch bis Samstagmittag) in der Landesbibliothek. Ein paar Schulklassen habe ich in dieser Wahlkreiswoche dort getroffen und mich mit ihnen unterhalten. Sie wollten von mir wissen, warum ich diesen Job mache und wie mein Tagesablauf aussieht. Bei den meisten bleiben Bilder vom leeren Plenarsaal im Bundestag hängen und der Umkehrschluss ist dann: Die machen gar nix! Das stimmt natürlich mitnichten. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wir haben gerade in den Sitzungswochen in Berlin, von denen es im kommenden Jahr 23 geben wird, einen äußerst strammen Tagesablauf. Fraktionsinterne Absprachen, Arbeitskreise, Sitzungen und dann natürlich die Ausschuss- und Plenarsitzungen und viele Gespräche mit VerbandsvertreterInnen, Lobbyisten und BesucherInnen füllen die Woche schnell komplett aus. Mitglied bin ich ja im Umwelt- und im Petitionsausschuss, als Stellvertreter dann dazu noch im Entwicklungshilfeausschuss (AwZ) und im Parlamentarischen Beirat für Nachhaltige Entwicklung (PBNE).

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Ein Jahr Bundestag

14-06-25 Interview RTLLieber Peter, heute auf den Tag genau sitzt du ein Jahr im Deutschen Bundestag. Glückwunsch von deinem Team in Berlin und in Oldenburg. Wir wünschen dir, dass du so bleibst wie du bist. Lass dich nicht vom Raumschiff schlucken. Tritt nach wie vor für deine Ziele ein: „Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt“ (Erich Fried).

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Bericht zur Veranstaltung „Grünes Wertstoffgesetz – Ökologisch, praktisch, transparent“

Helmfried Meinel, Britta Hasselmann, Peter Meiwald

Helmfried Meinel, Britta Hasselmann, Peter Meiwald

Mit einem öffentlichen Fachgespräch in großer Runde stellten Peter Meiwald MdB und Britta Haßelmann MdB am 17. Oktober ein Grünes Autorenpapier vor, das sie gemeinsam mit Franz Untersteller, Umweltminister in Baden-Württemberg entwickelt haben und das die Debatte um das Wertstoffgesetz voranbringen soll.

Peter Meiwald erläuterte das grüne Konzept (Präsentation). Es beinhaltet eine grundlegende Änderung des jetzigen Systems der Sammlung und Verwertung von Abfällen aus dem Hausmüll. Alle Wertstoffe – also Produkte und Verpackungen – werden gemeinsam gesammelt, und die Materialien weiter verwendet. Grünes Ziel: die ökologischen Vorteile optimieren, die ökonomische Leitungsfähigkeit erhalten und die Transparenz erhöhen.

Der vorgeschlagene Ansatz sieht vor, dass die Städte und Landkreise unter Kontrolle der Länder die Organisationsverantwortung für die Sammlung und Verwertung bekommen. In der Regel werden sie die Sortierung und Verwertung nicht selbst vornehmen, sondern an bewährte private Verwertungsunternehmen ausschreiben. Doch die Kommunen werden für die Bürgerinnen und Bürger wieder zum Ansprechpartner für alle Fragen zur Müllsammlung und -verwertung in Haushalten. Finanzieren wird das neue System derjenige, der die Waren auf den Markt bringt und daran verdient.

Um zu erreichen, dass der bisherige, sorglose Umgang mit wertvollen Ressourcen beendet wird, müssen perspektivisch die derzeitigen Lizenzentgelte in eine nach Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Rohstoffe ökologisch gestaffelte Ressourcenabgabe weiterentwickelt werden. Diese Ressourcenabgabe soll auch eine Lenkungswirkung gegen sinnlos große oder überflüssige Verpackungen erzeugen.

Der Grüne Vorschlag ist außerdem ausgerichtet auf die dynamische Erhöhung bestehender Öko-Standards in der Abfallwirtschaft. Klare Zuständigkeiten helfen dabei, dass diese Standards dann auch tatsächlich eingehalten werden. Der Vorschlag lege fest, dass ein hoher Anteil der Wertstoffe aus dem Müll recycelt wird, orientiert immer am besten, was technisch möglich ist. Somit lohnt es sich endlich wieder, in neue Technologien und Recyclinganlagen zu investieren anstatt wie bisher wertvolle Sekundärrohstoffe in die Verbrennung zu geben, weil das noch billiger ist. Deutschland soll zukünftig wieder eine aktive Vorreiterrolle in Abfallpolitik und Ressourcenschutz spielen.

Hierfür brauche es jetzt endlich ein Wertstoffgesetz, das Ressourcenschutz und Transparenz sicherstellt, mit Zuständigkeiten vor Ort in einer kommunalen Hand.

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Drama in Kurdistan

Mit Claudia Roth in ihrer Eigenschaft als Vizepräsidentin des Bundestages sowie Belit Ony und Heiner Scholing aus unserer niedersächsischen Landtagsfraktion und GRÜNEN aus dem KV Celle war ich bei den Yeziden in Bergen bei Celle. Dort erfuhren wir mehr von den aktuellen Ereignissen im Sindschar-Gebirge im Nordirak, wo die Yeziden nach ihrer vermeintlichen Rettung im Sommer von der Weltgemeinschaft erneut vergessen werden und jetzt der aktuellen ISIS-Offensive erneut schutzlos ausgeliefert sind. Anschließend fuhren Claudia und ich nach Oldenburg, wo uns der Zentralrat der Yeziden und ihr religiöses Oberhaupt, Baba Sheikh Khato Haji Ismail, begrüßte. Im Yezidischen Forum stießen dann auch die Flüchtlingspolitische Sprecherin unserer grünen Landtagsfraktion, Filiz Polat, und auch mein CDU-MdB-Kollege Stephan Albani zu uns. Flüchtlinge aus dem Norden Iraks berichteten uns von den grauenhaften Momenten ihrer Flucht.

V.r.n.l.: Filiz Polat (MdL), Stephan Albani (MdB), Sahab Dag (Vorsitzender Yezid.Forum), Claudia Roth (Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages), Peter Meiwald (MdB)

V.r.n.l.: Filiz Polat (MdL), Stephan Albani (MdB), Sahab Dag (Vorsitzender Yezid.Forum), Claudia Roth (Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages), Peter Meiwald (MdB) [Bilderschau – bitte klicken!]

Claudia, die erst Anfang Oktober in der türkisch-syrischen Grenzregion gewesen ist, in der große Not herrscht, betonte noch einmal, dass es leider nicht DIE eine Lösung für die Auseinandersetzungen in Syrien und im Irak gibt, denn das Ausmaß an entgrenzter Gewalt ist nicht zu beschreiben. Es geht um die Frage, wie eine öffentliche Wahrnehmung garantiert werden kann, damit die Region und die dort fliehenden Menschen nicht in Vergessenheit geraten.

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Hochwasserschutz darf nicht baden gehen

Hochwasser der Aller bei Verden                                  (neurolle Rolf /pixelio.de)

Hochwasser der Aller bei Verden (neurolle Rolf /pixelio.de)

Sommertouren und warme Worte von Kabinettsmitgliedern werden die flussnahen Dörfer und Städte nicht vor Über- schwemmungen schützen. Wenn ein Hochwasser durch Deutschland rollt, unterstützt die Bundesregierung immer nur im Nachhinein die Opfer – vorbeugend geschieht viel zu wenig und das auch noch viel zu langsam. Flutopferhilfefonds sind richtig, ersetzen aber keine Vorsorge. Hier steht Ministerin Hendricks in der Pflicht: Sie muss ihren Worten Taten folgen lassen und den ökologischen Hochwasserschutz konsequent vorantreiben.

Die grüne Bundestagsfraktion hat nach ihrem Fraktions- beschluss zum ökologischen Hochwasserschutz einen entsprechenden Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, endlich ein anspruchsvolles Programm zum ökologischen Hochwasserschutz auf den Weg zu bringen.

Mehr Raum für Flüsse statt leerer Versprechen

Flüsse brauchen mehr Raum in Deutschland. Jeder Euro für den ökologischen Hochwasserschutz ist günstiger und besser angelegt als die sonst immer wieder notwendige Schadensbeseitigung. Umweltministerin Hendricks versprach auf ihrer Sommertour 2014 rund 1,2 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren für den vorsorgenden Hochwasserschutz. Eine medienwirksame Inszenierung und ein leeres Versprechen – in den Beratungen zum Haushalt 2015 taucht dieser Posten nicht auf. Dabei brauchen wir dringend ein ambitioniertes Programm der Bundesregierung für den ökologischen Hochwasserschutz.

Zwar beteiligt sich der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) an den Kosten für Dämme oder Maßnahmen der Deichverstärkung. Die Ausgaben des Bundes für Renaturierungen erreichen aber nicht einmal die Hälfte der Ausgaben für den baulichen Hochwasserschutz. Dies ist für uns nicht nachvollziehbar, denn vorbeugende Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind preiswerter. So hat die Studie „Study on Economic and Social Benefits of Environmental Protection“ im Auftrag der Europäischen Union ergeben, dass Klimafolgenanpassungen wie ökologischer Hochwasserschutz einen hohen bis sehr hohen Kosten-Nutz-Faktor haben und ein investierter Euro zwischen sechs und neun Euro an Wiederaufbaukosten spart.

Keine Verschlimmbesserungen durch unkoordiniertes Handeln

Wenn die Umweltministerin sagt, es wird keinen bundesweiten Deichgrafen beziehungsweise Deichgräfin geben, schiebt sie die Verantwortung auf die Länder ab. Eine bundesweite Koordinationsstelle für ökologischen Hochwasserschutz ist dringend notwendig. Nur so kann verhindert werden, dass Deicherhöhungen in flussaufwärts gelegenen Bundesländern nicht zu noch mehr Wasser in flussabwärts gelegenen Bundesländern führen. Das Hochwasserproblem wäre sonst nicht nur verlagert, sondern sogar erheblich gesteigert.

Gleiches gilt natürlich für die Flüsse Elbe und Donau auf internationaler Ebene, hier ist ebenfalls eine Koordination der Maßnahmen notwendig. Der Bund ist also durchaus in der Pflicht die Koordination zu übernehmen, wenn er die Länder mit ökologischem Hochwasserschutz nicht im Regen stehen lassen will.

Grüne Eckpunkte Ökologischer Hochwasserschutz:
  • Ausweitung von Überschwemmungsflächen und Poldern
  • Wiederherstellung und Renaturierung von Auen
  • Ökologische Aufwertung gewässernaher Flächen
  • Reduzierung von Flächenversiegelungen
  • Ausreichende Finanzierung des Ökologischen Hochwasserschutzes
  • Aufbau einer bundesweit kohärenten hochwasserschutzbezogenen Raumordnung und Flussbewirtschaftung
  • Vermeidung zukünftiger Besiedlung und Bebauung hochwassergefährdeter Zonen
  • Ökologisierung der landwirtschaftlichen Landnutzung zur Vermeidung von Erosion und Verbesserung der Wasseraufnahmekapazität der Böden
  • Außerdem sind selbstverständlich verstärktes Engagement im Klimaschutz und für alle greifenden Versicherungsregeln übergeordnet zu organisieren.
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