Ich fordere den sofortigen Verhandlungsstopp des TTIP-Handelsabkommens
Meines Erachtens gefährdet das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) wichtige demokratische Errungenschaften und Bürgerrechte, wenn am kommenden Montag in Washington die nächste Verhandlungsrunde mit den Vertretern der EU-Kommission und dem US-Handelsministerium stattfindet. Diese findet, wie gewohnt, wenig transparent hinter verschlossenen Türen statt. Wenn das alles so kommt wie beabsichtigt, dann können global agierende Konzerne gegen demokratisch legitimierte Staaten klagen. Im schlimmsten Fall können sie Staaten sogar dazu zwingen, demokratisch beschlossene Gesetze zurückzunehmen. Was uns als Chance auf Wachstum und Arbeitsplätze von der Großen Koalition verkauft wird, ist der Wolf im Schafspelz schlechthin.
Ich befürchte unter anderem um die bäuerliche Landwirtschaft und den Zugang zu sauberem Trinkwasser nicht nur bei uns im Ammerland, denn die Agrarindustrie würde noch mehr Macht erhalten, während die europäischen Normen des Verbraucherschutzes und einer bäuerlichen Erzeugung aufgeweicht und abgeschafft werden sollen. Das ist schon sehr dreist, wie uns Schwarz/Rot glauben machen wollen, dieses Handelsabkommen sei eine Chance für uns Bürger_innen und für ein starkes Europa, wie es im Koalitionsvertrag steht. Dabei hat der Ausschluss der Öffentlichkeit seinen Grund, denn durchgesickerte Papiere zeigen, dass die Unterhändler die größten Wünsche der Konzerne erfüllen wollen: genmanipulierte Nahrung, Fracking, privatisierte Trinkwasserversorgung, laxer Datenschutz. Ich appelliere an alle Bürger_innen sich dafür einzusetzen, nicht die eigene Zukunft zu verkaufen: Ich persönlich habe keine Lust darauf, gezielt entrechtet zu werden.