Big Jump Challenge in der Weser

Am siebten Tage meiner Wassertour waren in der Wesermarsch in Brake an der Weser. Der Europäische Flussbadetag bildete den Abschluss der erfolgreichen Tour. Baden geht zwar in der Weser, aber durch die vielen Ausbaggerungen ist auch hier die Strömung ziemlich heftig (aber längst nicht so dramatisch wie an der Ems). Weitere Belastungen sind die hohe Salzfracht durch die Abwässer des Kalibergbaus und die Überdüngung durch die überhöhten Nährstoffeinträge von vielen Feldern (Phosphat und Nitrat). Dazu kommt einiges an Quecksilber aus den vielen Kohlekraftwerken, das über die Luft in all unsere Flüsse kommt.

Was man nicht sieht, ist trotzdem da: Mikroplastik aus Kosmetika, Zersetzungsprodukten in die Landschaft entsorgten Plastikmülls und vor allem aus dem Reifenabrieb unseres Straßenverkehrs, der mit dem Oberflächenwasser in unsere Flüsse gelangt. Ebenfalls vorhanden sind Reste und Abbauprodukte von Kontrastmitteln und Medikamenten aus der Medizin, die über die Kanalisation ins Wasser gelangen und teilweise von unseren Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können. Über die Langzeitfolgen für Natur, Tierwelt und unsere Nahrungskette wissen wir noch viel zu wenig.

Bis zu einer erfolgreichen Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die den guten ökologischen und chemischen Zustand aller Gewässer zum Ziel hat, ist es also noch ein sehr weiter Weg.

 Alfred Huse, Thomas Brückmann, Peter Meiwald, Dragos Pancescu, Renate Huse und Hajo Janßen

Dankeschön an Ehepaar Kuliert, dass wir an ihrem Strand in die Weser durften. Nach wenigen Metern wird die Strömung echt heftig (v.l.n.r.): Alfred Huse, Thomas Brückmann (Landrat), ich, Dragos Pancescu (GRÜNER Vorstand), Renate Huse und Hajo Janßen (GRÜNES Ratsmitglied Nordenham).

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Auf See mit der Möwe

Der fünfte Tag der Wassertour führte uns an die Nordsee in den Hafen Bensersiels. Das Nordseeheilbad wirbt mit Strand, Natur und ostfriesischer Kultur im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Wir hatten uns an diesem Tag für die Natur entschieden und bestiegen die 17m lange Möwe, einen Fischkutter, auf dem uns die Krabbenfischer Heinz und Bernd herzlich willkommen hießen. Flugs ging es raus ins Wattenmeer und dort beförderten die beiden Fischer elegant das Schaunetz ins Wasser. Einen Tag vorher war es sehr stürmisch und deswegen war das Wasser vom Sand noch sehr aufgewühlt. Nach ein paar Minuten holten die beiden Berufsfischer das Netz ein und erklärten uns den Fang. Die Krabben wurden flink getrennt von Pflanzen, Seesternen, Krebsen und ein paar Fischen wie Plattfischen, Aalmuttern, Butterfischen und Skorpionfischen. Heinz schüttete die Krabben ins kochende Wasser und Bernd erklärte uns, was es mit den Lebewesen im Wattenmeer so auf sich hat. Das Wattenmeer ist weltweit das Biotop, das wegen der Gezeiten auf die Lebewesen den meisten Stress ausübt: ablaufendes Wasser, auflaufenden Wassers – der ewige Kreislauf.

Klasse war es auf See. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter (wenn Engel reisen …), sahen Seehunde sich vergnügt im Wasser tummeln und für mich geht wenig über selbst gepulte Krabben fangfrisch an Bord zu essen.

10.000 Tonnen Krabben werden jährlich in der deutschen Nordsee gefangen. Vögel, Fische und junge Seehunde finden die Krabben auch lecker. Die Krabbenfischer Heinz und Bernd haben wegen der Krabben ein gutes Einkommen.

10.000 Tonnen Krabben werden jährlich in der deutschen Nordsee gefangen. Vögel, Fische und junge Seehunde finden die Krabben auch lecker. Die Krabbenfischer Heinz und Bernd haben wegen der Krabben ein gutes Einkommen.

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Frauen verändern die Wurst

Sich vegan zu ernähren boomt. Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier. Etwa acht Millionen ernähren sich in Deutschland vegetarisch, indem sie auf den Verzehr von Fleisch verzichten. Warum das so ist, habe ich erfahren, als ich gemeinsam mit unserer GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden Katrin die Rügenwalder Mühle in Bad Zwischenahn besucht habe. Hanso aus dem Landtag war mit dabei, Susanne ebenfalls für die GRÜNE Kreistagsfraktion und Georg für die GRÜNEN im Bad Zwischenahner Gemeinderat als Inhaber Christian Rauffus das Geheimnis lüftete: Seine Frau ist dran schuld! Frau Rauffus war nicht mehr damit einverstanden, ausschließlich Wurst aus industrieller Tierhaltung zu fertigen. Vegetarische Produkte werden wesentlich umwelt- und ressourcenschonender hergestellt und das wollte die Frau des Eigentümers nicht länger hinnehmen, dass im eigenen Betrieb darauf so gar nicht geachtet wurde.

Gesagt getan, heute schon produziert die Rügenwalder Mühle 30% ihrer Produkte auf vegetarischer Basis. Das familiengeführte Unternehmen möchte sich seine Marktführerschaft in diesem Segment sichern und wird am Standort ein neues Werk bauen, in dem ausschließlich vegetarische Produkte hergestellt werden. 180 neue Arbeitsplätze entstehen dergestalt. Das Zwischenahner Unternehmen hat auf den rückläufigen Trend im deutschen Wurstmarkt reagiert, in dem es eine neue Produktlinie aufgebaut hat. Von der eigenen Branche arg gescholten nehmen die Verbaucher_innen dagegen z.B. ein vegetarisches Mühlen-Schnitzel an. Und Christian Rauffus hat noch eines gesagt, was mir auch gut gefallen hat: Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft!

Frauen verändern die Wurst

Fleischlose Produkte sind im Kommen. Bei der Fleischfirma dreht sich nicht mehr alles um die Wurst (v.r.n.l.): Godo Röben (Marketing Rügenwalder Mühle), Hanso, Katrin, Susanne, Georg und ich.

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Flüchtlinge früher arbeiten lassen

Heute für morgen investieren, damit Asylbewerber_innen besser in Arbeit kommen.

Mit diesem Thema habe ich wohl den Nerv der Zeit getroffen. Knapp 100 interessierte Menschen kamen in das Biorestaurant Seidenspinner, um gemeinsam herauszuarbeiten, dass Flüchtlinge früher arbeiten können.
In den ersten drei Monaten ihres Aufenthaltes dürfen sie von Gesetzes wegen nicht arbeiten und danach haben sie z.B. aus sprachlichen Gründen schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dazu habe ich unsere GRÜNE Fraktionssprecherin Katrin Göring-Eckardt eingeladen, Uwe Erbel, den Geschäftsführer von IBIS e.V., Guido Grüner von der Arbeitsloseninitiative ALSO, Volker Trautmann, Geschäftsführer des Job Centers und Manfred Lange vom Sozialamt der Stadt.

150708 KGE Flüchtlinge03

Katrin Göring-Eckardt, GRÜNE Fraktionsvorsitzende im Bundestag

Katrin Göring-Eckardt schlug vor, dass das Job Center Stellen schafft, die sich ausschließlich um Flüchtlinge kümmern, um diesen ihrer Qualifikation gemäß zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen.
Volker Trautmann begrüßte diesen Vorschlag von Bündnis 90/Die GRÜNEN, sah aber seinerseits die Schwierigkeit, qualifizierte Mitarbeiter für diese Aufgabe auf dem Arbeitsmarkt zu finden.
Uwe Erbel plädierte dafür, die hohen bürokratischen Hürden bei der Anerkennung von beruflichen Abschlüssen zu senken, denn nichts demoralisiere Menschen so sehr, wenn sie nach Flucht und Vertreibung auch ihrer Kompetenz beraubt würden.

Zu Gast bei Peter – Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende – hier das Video anschauen!
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Wissen schützt Wasser

Wir haben ja richtig sinnvolle Einrichtungen, die jeder mehrere Male in seinem Leben besuchen sollte. Dazu gehören meines Erachtens das Wasserwerk und der Trinkwasserlehrpfad des Ostfriesisch-Oldenburgischen Wasserverbandes (OOWV) in Rastede-Nethen im Ammerland. Kinder und Jugendliche erfahren dort altersgemäß das Lebensmittel Wasser zu wertschätzen. Und auch für (junge) Erwachsene ist eine Führung dort anregend. Als ich jetzt im Rahmen der Wassertour dort war regnete es und wir erfuhren gut beschirmt unter OOWV-Schirmen, dass in Niedersachsen durchschnittlich 730 Liter Regen auf einen Quadratmeter Boden fallen.

Beim Wasserspaziergang durch den Lehrpfad und das Wasserwerk kamen logischerweise auch Fragen dem Nitrat auf, woher es kommt und wie lange es dauert, bis es im Grundwasser angekommen ist. Verantwortlich ist hier die industrielle Landwirtschaft und diese erkennt nach und nach an, dass sie hier Verantwortung übernehmen muss. Dann machen dem Wasser Pestizide zu schaffen, Mikroplastik, Medikamentenrückstände und der Abrieb von Autoreifen, wie aktuelle Studien just herausgefunden haben

Also ab ins Wasserwerk nach Nethen zum OOWV, auch der Trinkwasserlehrpfad ist ganzjährig geöffnet und Eintritt wird keiner erhoben. Macht echt Spaß.

Da müssen wir hin, zu einer gewässerschonenden Landwirtschaft. Während in südlichen Ländern zunehmend unter Wassermangel leiden und weltweit 750 Millionen Menschen kein sicheres Trinkwasser haben, ist es bei uns selbstverständlich, dass jederzeit und überall kostbares Trinkwasser aus dem Hahn kommt.

Da müssen wir hin, zu einer gewässerschonenden Landwirtschaft. Während südliche Länder zunehmend unter Wassermangel leiden und weltweit 750 Millionen Menschen kein sicheres Trinkwasser haben, ist es bei uns selbstverständlich, dass jederzeit und überall kostbares Trinkwasser aus dem Hahn kommt. [Kleine Bilderschau – bitte klicken!]

Erläuterungen beim Wasserspaziergang

Erläuterungen beim Wasserspaziergang


In der Zentrale des Wasserwerks

In der Zentrale des Wasserwerks


Blick ins Herz des Wasserwerks: die Pumpen bei der Arbeit. Nein, dass Wasser kann man nicht sehen!

Blick ins Herz des Wasserwerks: die Pumpen bei der Arbeit. Nein, dass Wasser kann man nicht sehen!

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